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Blutzucker

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Was passiert, wenn der Blutzucker niedrig ist?

Von einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) wird gesprochen, wenn der Blutzuckerwert unterhalb von 60 mg/dl fällt. Eine Hypoglykämie betrifft überwiegend Diabetiker, wenn sich jene zuviel Insulin injiziert haben, oder die Tablettendosis zu hoch war. Auch gesunden Menschen kann der Blutzuckerspiegel gelegentlich in den Keller fallen. Ganz besonders nach langen Essenspausen, nach einer Operation oder intensiver, körperlicher Anstrengung. Bei gesunden Menschen ist dieser Zustand jedoch im Verhältnis relativ selten und meistens ungefährlich. Die Leber, welche für solche Notfälle Glucose gespeichert hat, schüttet in jenen Situation eine Portion Glucose in Blut, so dass sich der Pegel schnell wieder im Normalbereich befindet

Am gefährlichsten ist dieser Zustand für Menschen, welche an Diabetes Typ-1 oder Typ-2 erkrankt sind. Auch deren Leber schüttet in jenen Momenten Zuckerreserven aus der Leber aus. Allerdings dauert es deutlich länger als bei gesunden Menschen, bis sich der Pegel normalisiert hat. Das liegt mitunter daran, dass höchstwahrscheinlich zu viel Insulin injiziert, eine Mahlzeit ausgelassen oder sich körperlich zu sehr angestrengt wurde.

Die Symptome, welche während einer Hypoglykämie auftreten können, sind immer ein bisschen verschieden. Die meisten Betroffenen verspüren zunächst einen unglaublichen Heißhunger (ganz besonders auf Kohlenhydrate und Süßes). Es treten weiterhin leichte oder stärkere Benommenheit, Blässe, Unruhe, Aggressionen, übertriebene Albernheit oder Schwitzen auf. Ist der Zuckerspiegel extrem tief unten, so tritt bei vielen Menschen eine Bewusstlosigkeit ein. Hier ist schnelles Handeln von außen erforderlich.
Ist der Betroffene noch halbwegs ansprechbar, sollte ihm unbedingt etwas verabreicht werden, was sehr schnell ins Blut gelangt und den Zuckerspiegel wieder nach oben treibt. Hierfür eignen sich Traubenzucker, Gummibärchen, Cola, Limo und Apfelsaft. Sämtliche Lebensmittel, welche einen hohen, glykämischen Index aufweisen, wirken am schnellsten, meist schon nach 15-30 Minuten.

Achtung: Ist der Betroffene bereits bewusstlos, bitte niemals etwas gewaltsam einflößen! Es besteht Erstickungsgefahr!

Im Falle einer totalen Bewusstlosigkeit, gibt es noch eine andere Option, die sogenannte Glucose-Spritze. Diese haben sämtliche Diabetiker für den Notfall bei sich im Kühlschrank. Diese kann auch durch die Kleidung gespritzt werden. Es ist jedoch sinnvoller, bei einem akuten Notfall einen Notarzt zu alarmieren, welcher sich besser um den Patienten kümmern kann.

Bei einer Unterzuckerung besteht im Grunde meist keine akute Lebensgefahr. Der Unterzucker müsste über mehrere Stunden oder Tage bestehen, damit der Körper nicht mehr dagegen ankämpfen kann. Aber trotz allem ist jener Zustand alles andere als förderlich. Bei jeder Unterzuckerung sterben viele Gehirnzellen ab, die Muskulatur wird geschädigt, der ganze Körper ist einer enormen Stresssituation ausgesetzt. Auch in den folgenden Tagen spielt der Blutzuckerspiegel gerne mal "Ping-Pong", weil es eine Weile braucht, bis sich sämtliche Prozesse wieder beruhigt haben.
Die meisten Diabetologen empfehlen daher auch, lieber einen etwas höheren Zuckerwert zu haben, als regelmäßige Unterzuckerungen zu riskieren.

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